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SPD Sonnenalb.

Die Zukunft unserer Kinder :

Pressemitteilungen

Option auch für Trochtelfingen

VON ANKE LEUSCHKE (GEA)

TROCHTELFINGEN. Um die Bildungspolitik in Baden-Württemberg ging es in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung der SPD Sonnenalb. Der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Rektor der Hohensteinschule, Klaus Käppeler, und Ralf-Michael Röckel, Leiter der Gemeinschaftsschule Walddorfhäslach, diskutierten mit Parteimitgliedern und Interessierten. Im Mittelpunkt standen dabei das Konzept der Gemeinschaftsschule und der zunehmende Wettbewerbsdruck der weiterführenden Schulen.

Problematisch sei die frühe Selektion in der vierten Klasse, da habe man mit der Einführung der Gemeinschaftsschule einen wichtigen Schritt getan, unterstrich Käppeler, der eine Bilanz der SPD-Bildungspolitik zog. Mit dem »Pakt der Kommunen« sei in Sachen Finanzierung und Förderung von Betreuungsangeboten ein wichtiger Grundstein gelegt.

Keine fünfte Klasse in Hohenstein
Mit der Abschaffung der verpflichtenden Grundschulempfehlung sei es zu Verwerfungen gekommen - zulasten der Hauptschulen. Jede zweite Schule habe keine Hauptschüler mehr, auch die Hohensteinschule könne keine fünfte Klasse bilden. Das G8 stehe auf dem Prüfstand. Über achtzig Prozent der Eltern plädierten nach einer Umfrage für G9. Auch die Umsetzung der Inklusion in den Schulen »wird nicht von heute auf morgen gehen«, erklärte Käppeler. Allen betroffenen Eltern solle aber ein Angebot gemacht werden. Die Grundschule Mägerkingen sei hier beispielhaft, lobte er.

»Bildungspolitik ist präventive Sozialpolitik«, unterstrich Ralf-Michael Röckel, der auch für die SPD im Kreistag sitzt. Seine Schule ist eine von 41 Modell-Gemeinschaftsschulen, für ihn ein »pädagogischer Lottogewinn« und eine große Chance für den Schulstandort Walddorfhäslach. Gemeinsam Schule zu gestalten, »heißt, sich auf persönliche Lernwege einzulassen«. Nach der zehnten Klasse könne ein Schüler mit Haupt- oder Realschulabschluss abgehen oder auf die gymnasiale Oberstufe wechseln. Die Walddorfhäslacher Schule kooperiere eng mit dem »Bildungszentrum Nord«. Die Schule wird einen naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunkt haben. »Mit Technik wird Geld verdient«, erklärt der Rektor. Hier müsse man Kompetenzen aufbauen. Wichtig sei eine vielfältige Begleitung der Schüler, die individuellen Kompetenzen gelte es zu stärken. Zur Leistungsbewertung wird es keine Noten geben, sondern ein dreistufiges Kompetenzraster, abgeleitet aus dem Bildungsstandard im Gymnasium. Gemeinschaftsschulen sind »Wahlschulen«, jeder kann sich dort anmelden. »Wir sind auf Anhieb stabil zweizügig«, freute sich Röckel. Mittlerweile gebe es 44 Schüleranmeldungen.

Das Konzept gehe in die richtige Richtung, unterstrich auch der Trochtelfinger Bürgermeister Friedrich Bisinger. Gerade für den ländlichen Raum sei aber wichtig, dass es auch eine einzügige Gemeinschaftsschule gebe. Mit der Neubesetzung der Rektorenstelle in Trochtelfingen könne man jetzt auch am Schulstandort eine Entscheidung treffen. »Wenn die Schule das will, werden wir dafür kämpfen«, so Bisinger.

Auch Werner Haar, Lehrer an der Werdenbergschule, ist davon überzeugt, dass dies der richtige Weg sei, die Kinder nach ihrem Können zu fördern. Zugleich kritisierte er das eingeführte Werkrealschulkonzept. Der neue Trochtelfinger Rektor Andree Fees sieht große Chancen in der Gemeinschaftsschule. Gemeinderat Helmut Mader sprach sich ebenfalls für das Modell aus, es sei das Einzige, was zukunftsfähig sei. Es mache keinen Sinn, einzelne Schulstandorte immer größer werden zu lassen.

Viele befürchteten, dass mit der Liberalisierung die Hauptschulen aber auch andere weiterführende Schulen auf der Strecke bleiben. Um dies zu verhindern, arbeite man an einem Gesetzentwurf für eine regionale Schulentwicklungsplanung, erklärte Käppeler. Sie soll eine regionale Einigung - zur Not auf Landkreisebene - herbeiführen. Er hoffe, dass es für die Region eine gute Lösung gebe. »Man muss über Schule reden«, meinte Röckel zum Ende der Diskussion. Und dieser Diskurs sei jetzt in Gang gekommen. (GEA)

Dieser Text kann 1:1 so nachgelesen werden im GEA (online) unter dem folgenden Link:

Option auch für Trochtelfingen

Der Text wurde aus dem GEA übernommen und nicht verändert !

 

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