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SPD Sonnenalb.

Informationsnachmittag in Buttenhausen :

Pressemitteilungen

Über 200 Jahre Höhen und Tiefen des Miteinanders von christlichen und jüdischen Älblern in Buttenhausen informierten sich 15 Dorfwanderer der SPD Sonnenalb am 20.10.2013.

Herr Requard, pensionierter Lehrer aus Münsingen berichtete vor kleinen, ärmlichen Häusern und stattlichen Gebäuden vom Beginn der Ansiedlung durch den Landesherrn Friedrich von Liebenstein im Jahre 1787. Der versprach sich durch das Ausstellen eines Judenschutzbriefes auch wirtschaftliche Vorteile. Schutzgulden, viele weitere Abgaben machten die jüd. Bürger zu den größten Steuerzahlern im Dorf nachdem sie wirtschaftliche Erfolge durch Fern-und Nahhandel und Fabriken erzielten. Das ganze Dorf profitierte und lebte gut zusammen bis die Nazis mit braunem Terror das brutale Ende brachten. Mit vielen authentischen Geschichten bis hinauf zum jüdischen Friedhof, durch den Buttenhauser Landwirt Ott vor dem Vergessen gerettet, endete der Dorfrundgang.

Im Cafe Ikarus der Bruderhaus-Diakonie wurde die Gruppe zu Mittag bestens versorgt, danach waren die 2 Museen im Ort zur Besichtigung offen. In der ehem. Bernheimerschen Realschule zeigen Bilder, Dokumente und Gegenstände das Zusammenleben über Konfessionsgrenzen hinweg. In Buttenhausen erblickte auch am 20.09.1875 Matthias Erzberger das Licht der Welt. Der Sohn eines Schneiders wurde bereits 1903, als damals jüngster Abgeordneter, für den Wahlkreis Württemberg, in den deutschen Reichstag gewählt. Anfang Oktober 1918 ernannte der neue Reichskanzler Max von Baden Erzberger zum Staatssekretär. Er wurde zum Leiter der Waffenstillstandskommission berufen und unterzeichnete auf Wunsch Paul von Hindenburgs am 11. November 1918 als erster der vierköpfigen deutschen Delegation den Waffenstillstand von Compiègne, der die Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges beendete. 1919 wurde Erzberger der erste Finanzminister der neuen Weimarer Republik. Infolge der rechten Hetzpropaganda wurde Erzberger am 26. August 1921 Opfer eines politischen Mordes. Seit 2004 gibt es im Geburtshaus des Politikers eine Erinnerungsstätte. Nach soviel deutscher Geschichte war der Ausklang im Cafe bei Kuchen und Kaffee zum Austausch über die Eindrücke ein angemessener Abschluss.

 

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